Restauration meiner GS4 (160)



Zustand 2Es fing alles recht harmlos an, ein Freund von mir kaufte sich eine weiße GS4 in einen nicht sehr guten Zustand aber sie lief. Da er nicht wußte wie man an einem Roller schraubt, bat er mich um Rat; da ich noch nie an einen Oldie gebastelt hatte bot ich ihm interessehalber meine Hilfe an. Es ging darum, ihn von Grund auf zu restaurieren. (Hätte ich das mal vorher gewußt!). Wir fingen an, Roller und Motor zu zerlegen.


Na, wo is die Schraube? (Im nachhinein: Warum bloß den Motor, er lief doch sehr gut? Aber egal!) Diese Aktion nahm einen Tag in Anspruch; danach stand der Roller ungefähr ein halbes Jahr in diesem Zustand in der Garage. Dann kam der Zeitpunkt der akuten Geldnot meines Freundes und er bot mir die GS zum Kauf an - ich sagte ja, was ich später noch oft bereute.

Spätestens dann, als ich nach der Geldübergabe den zerschnittenen Kabelbaum sah. Aber egal, ich zerpflückte den halb zerpflückten Roller weiter, danach fragte ich in meiner Nachbarschlosserei nach wie es denn mit Sandstrahlen aussähe und dies geschah dann auch dort (50DM), Bei solchen Preisen hatte ich zu diesem Zeitpunkt noch Hoffnung, daß das ganze Projekt noch in einem erträglichen Rahmen bleiben würde (Pustekuchen!!!). Die kleineren Schweißarbeiten erledigte ich in eben jener Schlosserei auch gleich selbst. (An dieser Stelle bedanke ich mich bei der Schlosserei Aufdermauer für die tatkräftige Unterstützung und für die Schweißhilfen der Angestellten)
Die Suche nach einen Lackierer fiel mir bedeutend schwerer - immerhin war die Farbe schon gewählt (Porsche Silber Metallic); letztendlich fand ich doch jemanden, der es zu einen zivilen Preis vollbringen wollte. Der Haken waren nur die ca. 3 Monate Wartezeit. Aber er war dann irgendwann doch mal fertig. Nun ging es ans Zusammenbauen (im Winter), daher entschied ich mich gegen den Willen meiner Eltern für mein Zimmer als "Baustelle".


Frisch gelackt... (Mami, es tut mir leid um den Teppich). Ich begab mich zwischenzeitig auch an den Motor was sich wie zu erwarten auch als eine sehr kostspielige Angelegenheit erwies. Wenn da nur die Kosten gewesen wären, aber das eigentlich Problem war dann noch woher man die Teile bekommt die man braucht - jedes Teil aus einem anderen Laden oder von einem anderen Menschen; unwillkommender Nebeneffekt war die höchste monatliche Telefonrechnung des ganzen Jahres.


Fertig Zu diesem Zeitpunkt, ca. drei Jahre nach dem Kauf, sah ich ein schwaches Licht am Horizont und fing an, mir Gedanken über Dinge zu machen, wo jeder Geldbeutel (auch meiner) normalerweise dichtmacht, wie zum Beispiel über Originalteile: Rücklicht, Zierleisten, Tacho und Chrom. Da ein Freund (danke Christof K.) von mir zufällig in einen galvanischen Betrieb arbeitet entschloß ich mich für viel Chrom; untertrieben, fast alles Chrom. Dann kam das Finale: Alles zusammengebaut, Motor drin, Benzin im Tank und er erwachte nach fast dreieinhalb Jahren aus seinem ewig scheinenden Winterschlaf. (Nein, es war nicht in meinen Zimmer, da meine Mutter mich mit dem Benzinkanister ins Haus laufen sah und mich dann ziemlich wütend verfolgte. ;-)


Customshow in Bremen Der Kabelbaum war dann der Endspurt: Mit dem Rest des alten Kabelbaums und anhand von Schaltplänen, die mein Vater aus dem Internet zog, wurde auch dieses Wunder vollbracht. (Nun, last but not least, auch danke an ihn für alles, wobei er mir geholfen hat, ohne Dich hätte es bestimmt 10 Jahre gedauert). Nun ist er also fast ganz fertig; fast aus dem Grund, da ich an dieser Stelle noch viele Originalteile suche, wie zum Beispiel Sitzbank, Zubehör aus den Sechzigern und eine rechte Backe mit 100% heilen Kühlrillen und ich wäre sehr dankbar, wenn mir einer diese Teile verkaufen würde. Zu sehen war dieses Schmuckstück bereits in Bremen 99 , und ab sofort auf der Straße und auf jeder Customshow die ich erreichen kann. Bei Fragen zur Restauration und allgemein zu Rollern stehe ich gerne zur Verfügung.


Schön Bis zum nächsten Projekt, es steht schon vor der Tür.

Euer Roman